Programmierparadigmen sind Grundkonzepte von Programmierstilen.
Während man traditionell Programmierstile in vier Grundrichtungen betrachtet hat, haben sich inzwischen weitere Gliederungskriterien entwickelt.
Das prozedurale Konzept versteht ein Programm als eine Befehlsfolge. Im Programm wird also der Ablauf beschrieben, in dem Aktionen ausgeführt werden sollen. Das Programm greift auf den separaten Datenbestand zu, der in Variablen gehalten wird. Typische Wiederholungsstuktur ist die Schleife. [Beispielsprache: Pascal]
Beim funktionalen Konzept hat das "Programm" die Aufgabe, auf der Basis übergebener Parameterwerte neue Werte zu berechnen. Die Gesamtlösung wird aus einer Schachtelung von Funktionsaurufen bestimmt. Typische Wiederholungsstuktur ist die Rekursion. [Beispielsprache: Scheme]
Beim logischen Konzept wird ein Problem mit seinen Fakten und Regeln beschrieben. Typisch ist, dass mit dem Programm kein Ablauf beschrieben wird. [Beispielsprache: Prolog]
Ein objektorientiertes Konzept beschreibt ein System mit Objekten, die durch den Austausch von Botschaften interagieren. Wichtige Grundlage ist die Einheit von Daten und Methoden. [Beispielsprache: Smalltalk]
Neue Technologien und die fortschreitende Entwicklung haben auch zu neuen Konzepten geführt. Das Konzept der Ereignissteuerung von Programmen ist ebenso grundlegend für viele Anwendungen. Die Grenzen der Konzepte sind teilweise fließend und viele Programmiersprachen bieten Möglichkeiten zu mehreren Konzepten.
Ein wichtiges darüber hinausgehendes Paradigma ist die ereignisgesteuerte Programmierung. Ein Programm geht in einen Zustand, bei dem es auf Ereignisse wartet, die es verarbeiten kann. Hat also beispielsweise eine grafische Benutzeroberfläche einen Button, dann wird das Ereignis Mausklick an eine zugehörige Ereignisbehandlungsmethode gebunden. Erst wenn diese abgearbeitet ist, geht das Programm wieder in den wartenden Zustand über.
Keine Beispiele, da über das Ziel des Glossars hinausgehend.
© Claus Albowski