Die ersten beiden der drei bisher behandelten Suchverfahren der Tiefensuche und der Breitensuche gehörten zu den uninformierten (oder blinden) Suchverfahren im Gegensatz zu den informierten (oder gesteuerten) Suchverfahren.
Dabei geht es nicht um die Frage, wie weit die Informationen über den Suchraum oder den Suchgraphen am Beginn und während der Suche reichen. Suchraum und Suchgraph müssen beide keineswegs explizit vorliegen. Nur dann, wenn ein Knoten expandiert werden soll, d.h. wenn zu ihm alle Nachfolgeknoten ermittelt werden sollen, muss das Programm in der Lage sein, diese zu generieren. Ob sie dabei z.B. einfach aus einer schon existierenden Assoziationsliste oder anderen Datenstruktur herausgesucht werden oder ob sie erst mit irgendeinem Verfahren berechnet werden müssen, ist für die Frage der Informiertheit belanglos.
Es ist eher die Regel als die Ausnahme: Bei vielen Problemen wird der Suchgraph erst während der Bearbeitung generiert.
Uninformiertheit bedeutet also nicht, dass überhaupt keine Informationen über den Graphen vorliegen. Dort, wo wir schon gesucht haben, haben wir natürlich auch Informationen erhalten.
Wenn wir von informierten Suchverfahren sprechen, meinen wir zusätzliches Wissen, also z.B. Informationen über die Richtung, in der eine Lösung zu finden ist, oder Informationen von Fachleuten, wie man besonders einfach zu einer Lösung kommt, also Heuristik. Spezialwissen führt immer zu einer besonderen Effektivität und muss daher auch besonders in die Suchverfahren eingebaut werden.
Grundsätzlich anders ist die Situation bei greedy, wenn auch noch nicht optimal. Bei diesen Verfahren wird die lokal vorhandene Information über die Umgebung ausgenutzt, also nicht nur die Information, die im schon generierten Teil steckt.