An dieser Stelle muss auf einen Aspekt eingegangen werden, der eigentlich längst aus dem Denken der Menschen verschwunden sein sollte, der aber immer noch viele Menschen in ihrem Denken prägt.
Für viele Menschen ist es schlichtweg geistig nicht nachvollziehbar, dass biologische Veränderungen von vorgegebenen Informationen (Fähigkeiten, Kenntnissen, ...) ohne das Hinzutun weiterer Substanz zu einer verbesserten Leistungsfähigkeit führen können. Das "früher war alles besser" - Denken vieler Leute hat sehr viel damit zu tun, dass sie die Welt und damit auch die auf ihr lebenden Lebewesen als statisch betrachten. Sie beurteilen Zustände und Individuuen allein in ihrem derzeitigen Zustand und halten sie für leistungsfähig, weil sie "eben so sind".
Diese Menschen begreifen aber nicht den dynamischen Zustand der Welt und insbesondere der auf ihr lebenden Natur. Um es am Beispiel der Menschen deutlich zu machen: Der Mensch ist stammesgeschichtlich ein recht junges Lebewesen. Er hat sich in der kurzen Zeit seiner Anwesenheit enorm verändert und wird das auch weiterhin tun. "Der Mensch" ist also in seinem gegenwärtigen Zustand weder ein statisches noch ein einheitliches Objekt, sondern stellt einen riesigen Pool von Individuuen dar, dessen Repräsentation sich ständig verändert.
Wenn es tatsächlich sein sollte, dass der Mensch in den nächsten zehntausend Jahren die Welt nicht zu Grunde gerichtet haben sollte und sich dabei mit, dann wird er ein anderer sein! Genetische Veränderung kann zwar die biologische Ausstattung eines Individuums verschlechtern, aber in der Möglichkeit, dass Nachkommen auch besser sein können, als ihre Elternteile, liegt der mögliche Erfolg einer Spezies in der Natur begründet.
Ich möchte an dieser Stelle nicht versäumen, darauf hinzuweisen, dass die nationalsozialistische Rassentheorie ein Musterbeispiel für einerseits unverstandene Vererbungslehre und andererseits die Langlebigkeit einer statischen Betrachtung biologischer Systeme ist. Erst die ausreichende biologische Vielfalt macht Lebewesen erfolgreich, nicht -man möchte fast Einfalt sagen- ihre Gleichförmigkeit.
Auch die verstärkten Bemühungen der weltumfassenden Agrar- und Lebensmittelkonzerne, bei der Produktion die Verwendung sortenreiner Saatmittel und Zuchttiere durchzusetzen, ist ein erschreckendes Beispiel solcher Fehlentwicklungen. Wobei man im Fall dieser Konzerne wohl davon ausgehen muss, dass sie schon die Gefahren der von ihnen durchgesetzten Entwicklungen kennen, diese aber zum Erhalt bzw. Verstärkung ihrer wirtschaftlichen Macht bewusst in Kauf nehmen.